Katha­ri­na Binz. Foto: Peter Her­zer

Am 5. Juni im Cot­ton Club Kai­sers­lau­tern. Vor­stel­lung der Kul­tur­ent­wick­lungs­pla­nung (KEP) RLP durch die Kul­tur­mi­nis­te­rin Katha­ri­na Binz, anschlie­ßend mode­rier­te Dis­kus­si­on im World-Café-For­mat. Staats­se­kre­tär Prof. Dr. Jür­gen Har­deck brach­te sich neben Tami­na Mül­ler (Refe­rats­lei­tung) u.a. in die Run­de ein.
Eine von fünf regio­na­len Dia­log-Ver­an­stal­tun­gen, die Akteu­re mit­tels vor­ge­ge­be­ner Leit­bil­der ver­net­zen und die Teil­ha­be för­dern sol­len.
Das Land ran­giert in der Sta­tis­tik des Kul­tur­bei­trags pro Kopf immer noch auf der letz­ten Stel­le. Kein Wun­der, dass sich die Bli­cke von Künst­lern Rich­tung Rhein-Neckar oder Ber­lin wen­den. Gegen­maß­nah­men sind erfor­der­lich, aller­dings stellt sich die Fra­ge, ob trotz punk­tu­el­ler Ver­bes­se­run­gen auf­grund des ange­spann­ten Haus­halts nur Sym­bol­po­li­tik betrie­ben wird. Chris­toph Dam­mann, Direk­tor des Kul­tur­re­fe­ra­tes Kai­sers­lau­tern, hat­te letz­tes Jahr bei einem ähn­li­chen For­mat Schwie­rig­kei­ten, der Frei­en Sze­ne Per­spek­ti­ven auf­grund der tem­po­rä­ren Haus­halts­sper­re auf­zu­zei­gen.
Um 29% wird der Kul­tur­haus­halt des Lan­des ver­grö­ßert. Die zusätz­li­chen Mil­lio­nen wer­den in die gestie­ge­nen Gehäl­ter und infla­tio­nä­ren Kos­ten der Insti­tu­tio­nen flie­ßen, die freie Sze­ne stützt sich eher auf mul­tifle­xi­ble „Macher”. Z. B. wur­de Tho­mas M. Mayr expli­zit für sei­ne Don­ners­ber­ger Lite­ra­tur­ta­ge gelobt. Mit dem Pro­gramm „Zukunft durch Kul­tur” ver­sucht das Minis­te­ri­um Ehren­amt­li­che Arbeit zu insti­tu­tio­na­li­sie­ren, also haupt­amt­li­che Stel­len zu schaf­fen, man nann­te Sarah Pil­ler vom Kul­tur­netz, aber auch den Her­ren­hof Muß­bach und das Chaw­we­rusch-Thea­ter Herx­heim.
Auf der Agen­da des KEP ste­hen 93 Maß­nah­men, wovon aktu­ell 15 umge­setzt sind und 50 sozu­sa­gen work in pro­gress.
Das für mich wich­ti­ge The­ma Inklu­si­on wur­de nicht erwähnt. Binz erläu­ter­te am Tisch, war­um es schwie­rig ist, Kul­tur als Pflicht­leis­tung zu defi­nie­ren, wobei hin­sicht­lich frei­wil­li­gen Leis­tun­gen die Nei­gung für den Rot­stift leich­ter fällt. Man stellt aber bei­de For­men lan­des­po­li­tisch gleich. In der Dis­kus­si­on dreh­te es sich haupt­tei­lig um die flä­chen­de­cken­de Ver­sor­gung durch Musik­schu­len. Binz wies aber auch auf die exis­ten­zi­el­len Nöte der Schu­len all­ge­mein hin. Neben Kul­tur ist sie als Minis­te­rin auch für Fami­lie, Frau­en und Inte­gra­ti­on zustän­dig.
Immer­hin ist im Herbst ein run­der Tisch für Lite­ra­tur in Pla­nung.