Literarischer Verein der Pfalz e.V.
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Andreas Fillibeck

Gebo­ren 1960, lebt und arbei­tet in Kai­sers­lau­tern. Vater zwei­er Töch­ter, Han­dels­fach­wirt und Aus­bil­der, Jour­na­list und Autor.

Fünf Buch­ver­öf­fent­li­chun­gen, ein Hör­buch; die aktu­ells­ten: „Rob­ben­speck an Gift und Gal­le” – das ers­te sati­ri­sche Koch­buch. Lut­ri­na Ver­lag Kai­sers­lau­tern 2017, „Rosi­nan­te – die Aben­teu­er des Spa­ce­man X”, Saphir im Stahl – Ver­lag Erik Schrei­ber Bicken­bach 2024

Wei­te­re Ver­öf­fent­li­chun­gen: Deutsch­land­funk, SWR 2, Links­rhei­ni­scher Rund­funk, Edi­tio­nen Pas­sa­gen, Engel der Poe­sie, Chaus­see und Pala­tin­Art, Freie Pres­se Chem­nitz, Die Rhein­pfalz und ande­re.

Lesun­gen: Buch­mes­se Frank­furt 2017, Eis­haus Mün­chen, Stadt­bi­blio­thek Lud­wigs­ha­fen, Kunst­ver­ein Neustadt/Weinstraße, Kul­tur­zen­trum Kamm­garn, Pfalz­bi­blio­thek, Pfalz­ga­le­rie, Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Kai­sers­lau­tern und ande­re.

Grün­dungs­mit­glied Künst­ler­werk­ge­mein­schaft Kai­sers­lau­tern. Seit Jahr­zehn­ten Zusam­men­ar­beit mit Bil­den­den Künst­lern wie Rei­ner Mäh­r­lein, Klaus Hart­mann, Tho­mas Bren­ner, Jörg Hei­eck und ande­ren.

Mit­glied der Autoren­grup­pe Kai­sers­lau­tern.

Aktu­ell die Arbeit am Roman „Trol­ley­bus”, der im Kai­sers­lau­tern der 1960er- und 1970er Jah­re spielt.


Leseprobe

Der Start

Sein Raum­glei­ter war aus der Mode gekom­men. Nicht zu ver­glei­chen mit die­sen neu­en, glat­ten und silb­ri­gen Din­gern, die eigent­lich alle irgend­wie gleich aus­sa­hen. Die alte Schüs­sel war form­schön und schnit­tig. Ihre his­to­ri­sche Keil­form, die kan­ti­gen Stum­mel­flü­gel und die dicken Strahl­roh­re waren klas­sisch und den Antrieb hat­te der alte Schrau­ber auf Pla­net X im Dop­pel­son­nen­sys­tem Heli­os 7 soweit getunt, wie es die Vor­schrif­ten des galak­ti­schen Über­wa­chungs­ver­eins gera­de so zulie­ßen. Der betag­te Toka­mak-Kern­fu­si­ons­an­trieb arbei­te­te zuver­läs­sig und der Hyper­an­trieb war brand­neu. Was man lei­der nicht unbe­dingt von allen Sys­te­men der guten, alten Rosi­nan­te behaup­ten konn­te. Als er ein­stieg, fie­len ihm ein paar Flick­stel­len an der Außen­haut ins Auge. Hier fehl­te eine Nie­te und dort war der Lack abge­platzt. Und beim roten Schrift­zug „Rosi­nan­te“ auf der son­nen­gel­ben Außen­hül­le konn­te man das R kaum noch erken­nen. „Macht nichts“ dach­te er, „Osi­nan­te ist auch o.k.“ Da wo er hin­flog, war das eh egal. Nach­dem ihm die Betrei­ber des Space­ports zwei­hun­dert­sieb­zig Star­Co­ins abge­bucht hat­ten, kam die Start­frei­ga­be. „Hals­ab­schnei­der“ murr­te er und riss den Beschleu­ni­gungs­he­bel nach hin­ten. Gera­de noch fing er den stra­fen­den Blick des Tech­ni­kers hin­ter des­sen nahe gele­ge­nem Ter­mi­nal auf, da hau­te es ihn in den Sitz, dass ihm das Was­ser nur so aus den Augen schoss. Die Träg­heits­dämp­fer des Cock­pits waren nicht mehr die neu­es­ten und Rosi­nan­te mit ihrem opti­mier­ten Toka­mak ging ab wie ein rotes Moped. Kaum war er gestar­tet und hat­te die tris­te, graue Wol­ken­de­cke und letzt­lich die obers­te Atmo­sphä­ren­schicht durch­sto­ßen, stopp­te er die Maschi­ne und ent­spann­te sich. End­lich weg von die­sem öden und lang­wei­li­gen Pla­ne­ten, auf dem es mitt­ler­wei­le für jeden Furz drei­ein­halb Vor­schrif­ten gab. Die Welt­ge­mein­schaft hat­te es nach dem stän­di­gen Tem­pe­ra­tur­an­stieg vor zwei­hun­dert Jah­ren gera­de

noch geschafft, mit einer rigi­den Ein-Kind-Poli­tik, einer zehn­pro­zen­ti­gen Atmo­sphä­ren­ver­dun­ke­lung und Abschaf­fung aller Ver­bren­nungs­tech­ni­ken die Erde eini­ger­ma­ßen bewohn­bar zu hal­ten. Der Golf­strom war ver­siegt, im euro­päi­schen Welt­staat fror man sich den Hin­tern ab und in der Ark­tis gabs Strand­bars und rosa­ro­te Fla­min­gos. Die Ernäh­rung der Welt­be­völ­ke­rung bestand größ­ten­teils nur noch aus syn­the­ti­schen Lebens­mit­teln. Die Kote­letts und Hähn­chen­schen­kel aus den ille­ga­len Schwei­ne- und Hüh­ner­far­men waren sprich­wört­lich sau­teu­er. Aber: In der Käl­te­kam­mer im Heck lagen jeweils ein run­des Dut­zend davon. Dazu fünf Rin­der­len­den, für die er mehr bezahlt hat­te, als der kau­zi­ge Tech­ni­ker auf Pla­net X für die Über­ho­lung sei­nes Fusi­ons­an­triebs woll­te. Und jetzt: Ruhe. Tie­fe Schwär­ze. Das gewal­ti­ge Nichts. Der Glei­ter bestrahlt vom glei­ßen­den Licht der Son­ne. Rund­um die leuch­ten­den Punk­te der Ster­ne. In der betäu­ben­den Wei­te des Raums. Er atme­te tief durch. Das Navi­ga­ti­ons­feld begann auf­for­dernd zu blin­ken. Aber er war­te­te noch. Blick­te gedan­ken­ver­lo­ren in die gro­ße Dun­kel­heit. Nach eini­ger Zeit schäl­ten sich schim­mernd vio­let­te, gel­be und rote Gas­ne­bel her­aus. Dazu das lei­se Trop­fen einer undich­ten Lei­tung aus dem Hin­ter­grund. Das Trop­fen der Zeit. Konn­te Zeit trop­fen? Nun, viel­leicht gab es ja auch im Raum-Zeit-Kon­ti­nu­um undich­te Stel­len. Aus denen Zeit zuerst quoll und dann tropf­te. Kon­ti­nu­ums­klemp­ner wäre dann ja der ent­spre­chen­de Zukunfts­be­ruf.




Aus dem Buch: Rosi­nan­te – New Sci­ence Fic­tion. Die Aben­teu­er des Spa­ce­man X.

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