Literarischer Verein der Pfalz e.V.
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Ulrike Grömling

Jahr­gang 1954, ist im Land­kreis Kai­sers­lau­tern auf­ge­wach­sen und lebt heu­te in Spey­er. Sie ist ver­hei­ra­tet und hat zwei Kin­der und vier Enkel­kin­der, die ihr Leben berei­chern.

Nach dem Abitur arbei­te­te sie als Diplom-Ver­wal­tungs­wir­tin bei der Land­wirt­schaft­li­chen Sozi­al­ver­si­che­rung. Beruf­lich hat sie viel geschrie­ben, aber enge gesetz­li­che Vor­ga­ben schränk­ten ihre Fan­ta­sie stark ein. Das änder­te sich mit der Pen­sio­nie­rung. Neben der Betreu­ung ihrer Enkel­kin­der wid­met sie sich seit­dem inten­siv dem Schrei­ben von Kurz­ge­schich­ten. Am liebs­ten schreibt sie All­tags­ge­schich­ten, in denen sie das Beson­de­re der klei­nen und gro­ßen Din­ge des Lebens auf den Punkt bringt. Dabei gelingt es ihr immer wie­der, den Lese­rin­nen und Lesern ein Lächeln auf das Gesicht zu zau­bern.

Seit 2018 ist sie Mit­glied des Lite­ra­ri­schen Ver­eins der Pfalz. Ihre Lie­be zur Lite­ra­tur, die Freu­de am Schrei­ben und an Lesun­gen teilt sie mit den Mit­glie­dern der Grup­pen »Spi­ra« im Lite­ra­ri­schen Ver­ein der Pfalz, des »Clubs der leben­den Autoren« und der »Phan­tas­tik Autoren Spey­er«.

Preise

Beim Dich­ter­wett­be­werb des Lite­ra­ri­schen Ver­eins der Pfalz gewann sie 2018 den zwei­ten Preis in der Spar­te Pro­sa. Im Jahr 2023 errang sie beim Schreib­wett­be­werb »Mario­net­te«, anläss­lich der Akti­on »Land­au liest ein Buch« den ers­ten Preis für die Geschich­te »Lui­ses Weg«.

Veröffentlichungen

Sie betei­lig­te sich auch an dem gemein­sa­men Roman der Phan­tas­tik Autoren: »Das Hen­ry Whee­ler Pro­jekt«, Hrsg. Jut­ta Ehm­ke, Arca­num Fan­ta­sy Ver­lag.

Mitt­ler­wei­le wur­den mehr als 25 Kurz­ge­schich­ten in ver­schie­de­nen Antho­lo­gien ver­öf­fent­licht, u.a.:

  • »Jeg­li­ches hat sei­ne Zeit«, Hrsg. BeDa, Tusch & Theo – Der Autoren­ver­lag
  • »Klein Fein Böse« Hrsg. Jut­ta Ehm­ke und Sil­ke Ala­göz – Arca­num Fan­ta­sy Ver­lag
  • »Eine Vil­la vol­ler Wor­te«, PMLak­e­mann-Ver­lag, Hrsg. Peter Hil­de­brandt und
  • »Im Schat­ten Mor­gen­tau«, Hrsg. Lite­ra­ri­scher Ver­ein der Pfalz, Well­hö­fer-Ver­lag

Im Okto­ber 2023 erschien das Buch »Die Muschel und wei­te­re Kurz­ge­schich­ten« im PMLak­e­mann-Ver­lag. Es ent­hält 27 ihrer bes­ten Kurz­ge­schich­ten.

Leseprobe

Wort­los

»Wo sind sie nur?«, mur­me­le ich und las­se mei­nen Blick schwei­fen. Ich suche die Fens­ter­bank und das Bücher­re­gal ab, schaue unter den Tisch, doch ich fin­de sie nicht.

Ges­tern ist es pas­siert. Mit­ten im Gespräch habe ich eini­ge Wor­te ver­lo­ren. Sie sind weg! Spur­los ver­schwun­den.

Noch grü­belnd rufe ich mei­nen Freund Ben an. Er ergreift das Wort und ver­si­chert, dass er nichts über ihren Ver­bleib sagen kann. Er habe jeden­falls noch nie ein Wort gebro­chen.

Das klingt glaub­haft, und ich tele­fo­nie­re mit Char­ly. »Auf ein Wort«, sage ich, doch er lässt mich nicht zu Wort kom­men.

Als er mein Pro­blem end­lich ver­stan­den hat, reagiert er belei­digt. »Hör mal, es ist gut, dass ich nicht jedes Wort auf die Gold­waa­ge lege! Ich ste­he zu mei­nem Wort, und ich hal­te mein Wort. Aber eben nur mei­nes. Mit dei­nen Wor­ten habe ich nichts zu schaf­fen, und dar­an ver­grei­fe ich mich auch nicht!«

»Dan­ke für dei­ne offe­nen Wor­te.«

Char­ly lacht laut auf. »Ich füh­re nie das gro­ße Wort. Bei mir gilt: Ein Mann, ein Wort! Such wei­ter, ich bin über­zeugt, du wirst es schaf­fen.«

»Dein Wort in Got­tes Ohr«, sage ich und been­de das Gespräch. Auf­grund des aktu­el­len Ver­lus­tes möch­te ich unbe­dingt das letz­te Wort behal­ten.

Wo könn­ten die Wor­te sein? Wo wür­de ich nach Ver­lo­re­nem suchen? Da fällt mir sie­dend heiß das Fund­bü­ro ein. Eilig mache ich mich auf den Weg und errei­che das Amt kurz vor zwölf Uhr.

»Ein Wort im Ver­trau­en«, sagt der Mit­ar­bei­ter. »Wir machen bald Pau­se.«

»Ich gebe Ihnen mein Wort dar­auf, dass es wich­tig ist. Kön­nen Sie nicht ein gutes Wort für mich ein­le­gen?« Den Ton­fall las­se ich dra­ma­tisch klin­gen.

»Na, dann bin ich mal für alles offen. Im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes.«

Mit dem letz­ten Satz hat er mir die Wor­te aus dem Mund genom­men. Schon beim Ein­tre­ten fal­len mir die Fund­sa­chen auf. Sie lie­gen in Rega­len, sta­peln sich auf dem Boden und hän­gen an Haken. So vie­le ver­ges­se­ne Dan­ke, Bit­te und Ent­schul­di­gung habe ich noch nie­an einem Ort gese­hen. An einem spit­zen Wort klebt etwas Rotes. Wort­los schaue ich den Hüter der ver­lo­re­nen Din­ge an.

Er erklärt: »Das ist Herz­blut. Die­ses Wort hat getrof­fen und ver­letzt.«

Schau­dernd wen­de ich mich ab. »Gibt es hier noch wei­te­re Wor­te?«

»Wir haben noch den Raum der aus dem Sprach­schatz ver­schwun­de­nen Wor­te.«

»Ist dar­über das letz­te Wort schon gespro­chen?«, fra­ge ich.

»Dar­auf gebe ich Ihnen mein Wort!«

Unver­rich­te­ter Din­ge ver­las­se ich das Fund­bü­ro. Der Ver­lust mei­ner Wor­te treibt mir die Trä­nen in die Augen. Ver­zwei­felt und halb blind tork­le ich durch den Stadt­park und kom­me an einem Spiel­platz vor­bei. Dort toben Kin­der und fal­len ein­an­der laut­hals ins Wort.

Plötz­lich, ganz intui­tiv, schnap­pe ich Wor­te auf, hal­te sie fest. Erst danach begrei­fe ich, dass es mei­ne Wor­te sind, dass ich sie gefun­den habe. Wär­me strahlt vom Her­zen zum Kopf, Glück zieht die Mund­win­kel bis zu den Ohren, und ich schwe­be wie auf Wol­ken.

Ken­nen Sie das auch, die­ses unbe­schreib­lich gute Gefühl, wenn man nach lan­gem Suchen end­lich die rich­ti­gen Wor­te gefun­den hat?

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